Münsterschwarzach (POW) Bei der Internationalen Romwallfahrt der Ministrantinnen und Ministranten im vergangenen Sommer ist sein Lied „With you, mit dir, contigo“ die offizielle Hymne gewesen. Mit dem Stück war er Sieger einer offiziellen Ausschreibung des Internationalen Ministrantenbundes CIM. Jetzt hat Matthias E. Gahr (53) ein Lied für den 104. Deutschen Katholikentag in Würzburg geschrieben – ganz ohne eine externe Aufforderung oder Motivation. „Ein Katholikentag in Würzburg? Davon habe ich schon immer geträumt“, erklärt er. Deswegen sei für ihn auch klar gewesen: „Ich schreibe ein Lied dafür, sobald ich das Motto weiß.“ Das nun entstandene Lied heißt wie das Motto der Veranstaltung: „Hab Mut, steh auf“. Offizielle Premiere wird am Samstag, 29. März, beim Treffen der Katholikentagsbotschafterinnen und -botschafter aus den Pastoralen Räumen des Bistums Würzburg im Würzburger Kilianeum sein.
Auf diesen Termin freut sich der Texter und Komponist, genauso wie auf die Großveranstaltung in Würzburg vom 13. bis zum 17. Mai 2026. „Ich war schon auf vielen Katholikentagen. Das ist jedes Mal ein großartiges Erlebnis. Weniger wegen tiefschürfender Podien und inhaltsschweren Themen. Es geht für mich darum, zusammenzukommen und den Glauben zu feiern.“ Beruflich ist Gahr Produktionsmanager beim Vier-Türme-Verlag in Münsterschwarzach. Privat hat er sich seit knapp zwei Jahrzehnten zeitgemäßer Musik mit christlichen Texten verschrieben, als Keyboarder und einer der Songwriter der Gruppe „Sternallee“, die auch schon auf vielen Katholikentagen gespielt hat.
„Mir geht es um zwei Dinge: Zum einen möchte ich Lieder schreiben, die den Hörgewohnheiten der Jugendlichen näherkommen als die Lieder im Gotteslob. Selbst die ‚neuen‘ Lieder dort sind so alt, dass ich sie schon in meiner Zeit in der Jugendarbeit gesungen habe.“ Mit von der amerikanischen Worship-Szene inspirierten Texten tue er sich schwer. „Wenn gefühlt jedes zweite Wort Jesus oder Herr ist und dann davon die Rede ist, dass ‚wir uns waschen im Blut des Lammes‘, dann tue ich mir damit ehrlich schwer.“ Es müsse doch auch gehen, die christliche Botschaft mit verständlicheren Bildern zu vermitteln und ohne das in allzu aufdringlicher Weise zu tun.
Für den promovierten Geologen Gahr bedeutet das in diesem Fall konkret: Neben einer eingängigen Melodie braucht es einen Text, der bei ihm oft auch einen biblischen Bezug hat. „Ich habe mir als Inspiration zunächst auf der Seite des Katholikentags das ‚Gebet zum Katholikentag‘ angeschaut, danach die Bibelstelle von der Heilung des blinden Bartimäus, aus der das Leitwort für den Würzburger Katholikentag stammt“, berichtet er.
Im Lied gehe es um drei Schritte, erläutert Gahr, „die Bartimäus (und mit ihm vielleicht auch die ein oder andere Teilnehmerin oder Teilnehmer des Katholikentags) erlebt: In seiner Zurückgezogenheit und Ängstlichkeit wird er aufgefordert ‚Hab Mut, steh auf, geh auf Jesus zu‘. Jesus fragt dann nach dem Traum dessen, der zu ihm kommt: ‚Was soll ich dir tun?‘ Und aus diesem Vertrauen auf Gott schenkt er dann das Leben in Fülle, das er uns verheißen hat.“
Erwartungsdruck an sein Lied und ihn als Komponisten? Gahr winkt schulterzuckend ab. „Ich muss ja nicht davon leben.“ Der Song habe sich von der Idee bis zur finalen Version in gerade mal 14 Tagen entwickelt. „Ich habe einige Lieder in der Schublade, an denen ich schon seit zehn Jahren arbeite und die dennoch noch lange nicht fertig sind.“
Vielleicht liegt es ja auch daran, dass er das Lied für den Katholikentag oder den Ministrantensong für Rom eher als „Gebrauchsmusik“ – im positiven Sinn als „Musik, die gebraucht wird“ zu verstehen – betrachtet. Die Lieder für „Sternallee“ seien persönlicher. Deren Texte und Noten würde er nicht einfach öffentlich verteilen. Klar ist für ihn aber auch: „Wenn die Leute das Lied nächstes Jahr beim Katholikentag bei der offiziellen Eröffnungsfeier oder beim Abschlussgottesdienst singen, würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen.“
Wer sich schon vor der offiziellen Premiere den Song zu Gemüte führen möchte: „Die Noten gibt es ab sofort im Internet unter https://katholikentag.bistum-wuerzburg.de/#c55265", sagt Gahr. Das Stück hat er zudem von Gerry Barth, einem bekannten Produzenten der deutschen christlichen Musikszene, professionell aufnehmen lassen. Es ist unter https://katholikentag.bistum-wuerzburg.de/#c57393 zu hören.
mh (POW)
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